Odilienspiel der 2.Klasse

Zu Hohenburg, dem Schlosse,
Da lebt’ mit seinem Trosse
Der Herzog Eticho,
War wild, gar grob und roh.
O Eticho, so höre mich –
Die Nachricht wird erfreuen dich:
Ein Kindlein wird bald bei uns sein;
Wir dürfen uns darüber freun
Doch ach, kein Sohn ward ihm geborn.
Ein Töchterlein ward auserkorn –
Und Eticho, in Zorn und Wut
Ritt in den Wald, in dunklem Mut.
Odilie heißt das liebliche Töchterlein, welches als blind geborenes Kind vom Vater verstoßen in ein Kloster gebracht wird.
Bei ihrer Taufe geschieht ein Wunder und sie wird sehend, doch dauert es noch lange und viele innerer und äußerer Kämpfe, bis auch der Vater mit Hilfe der Barmherzigkeit seiner Tochter auf den rechten Weg findet.
Zuletzt gründet er ein Kloster auf dem Odilienberg, welches auch heute noch von der Geschichte der heiligen Odilie zeugt.

Die 2. Klasse hat sich über mehrere Wochen künstlerisch mit der Geschichte der Odilie beschäftigt: wir haben die Legende gehört, nacherzählt, eine große Collage gemeinsam gemalt, die Texte gesprochen und immer mehr Ausdruck hineingelegt. Wie fein konnten die Kinder die Odilie zart und ängstlich sprechen, aber auch kraftvoll und wütend den Vater Etticho, wie viel Andacht und Besinnlichkeit lag in der Geste der Taufe des Erhardus und wie mütterlich besorgt um ihre Tochter Odilie spielte ein Kind die Mutter Bereswinde.
Als wir das Stück vor Eltern und Schülern zeigten waren die Kinder sehr aufgeregt, aber ganz in ihren Rollen vertieft, sodass die Aufführung ein Genuss für Zuschauer und die Klasse war.


3 Monate später fuhren wir auf unsere Klassenfahrt auf den Mont St. Odile im Elsass, was ein wunderschönes Erlebnis war und unsere Beschäftigung mit der Legende der Odilie glanzvoll abrundete.

Sabine Rietdorf, Klassenlehrerin