Schulgarteninitiative des Landes BW
175 Schulen in Baden-Württemberg beteiligen sich in diesem Schuljahr an der Schulgarteninitiative. Unter dem Aspekt „Lernen für die Zukunft“ sind Schulen aufgefordert, Schulgärten anzulegen und Gartenbau als Ergänzung zum Unterricht einzuführen. Gemüseanbau ist durchaus ein Zukunftsthema. Weltweit machen sich Städteplaner bereits Gedanken, wie sich Menschen in Ballungszentren über urbanes Gärtnern und über Dachgärten in naher Zukunft unter ökologischen Bedingungen ernähren können.
Der Schulgarten der Freien Schule Elztal wurde von den Vertretern des Regierungspräsidiums in der Kategorie der bereits langjährig angelegten und gepflegten Schulgärten begutachtet. In dem weitläufigen Schulgelände am Waldrand wurden über viele Jahre hinweg Gartenterrassen durch die Schüler der jeweils 9. Klasse in Steinsetzepochen angelegt. Im wöchentlichen Gartenbauunterricht, der an dieser Schule zum Bildungsplan der sechsten, siebten und achten Klassen gehört, werden diese Terrassen mit Gemüse, Kräutern und Blumen bepflanzt. Die siebte Klasse kann dann den eigenen Salat oder die Stangenbohnen im Hauswirtschaftsunterricht zum leckeren Mittagessen für die ganze Klasse weiterverarbeiten. Die jeweils dritte Klasse legt jedes Jahr ein kleines Getreidefeld an und beobachtet das Wachstum der Ähren, schneidet das Korn, drischt es aus und kann dann ein Brot davon backen. Die Zusammenhänge erleben zu dürfen, die eigene Schaffenskraft und den Willen entsprechend der Altersstufe einzusetzen, das sind Lernfelder, die sich im Schulgarten eröffnen.
Eine Besonderheit im Schulgarten der Freien Schule Elztal ist, dass jeweils im Frühsommer und im Herbst eine Geländearbeitswoche stattfindet, in der alle Schüler und Lehrer der ersten bis siebten Klasse gemeinsam im Garten arbeiten. In altersübergreifende Arbeitsgruppen werden die Beete gejätet, der Kompost umgesetzt oder der Bachlauf gereinigt. Der Bezug zur Natur als unserer Umwelt, unserem Lebensraum, in dem wir leben und den wir gestalten, bildet sich dabei durch das gemeinsame tätig sein und nicht durch Belehrung.
Wenn es später, im Unterricht des Klassenzimmers, um das verstandesmäßige Begreifen der ökologischen Zusammenhänge geht, fällt das schon auf fruchtbaren Boden bei den Schülern. Da der Schulgarten der Freien Schule Elztal nicht abseits und hinter einem Gartenzaun liegt, sondern sich um das Schulhaus herum erstreckt, ist es außerdem ein unschätzbarer Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsraum für Kinder und Erwachsene.
Die Kommission war beeindruckt von der Vielfalt des Gartens, den Lern- Experimentierfeldern, der Möglichkeit Wachstumsprozesse zu beobachten und der Nachhaltigkeit mit der darin gearbeitet wird.